Sonntag, 22. Dezember 2019

Driving home for football

Das letzte Heimspiel von 96 vor der Winterpause stand an. Endlich hatte ich mal wieder die Zeit gefunden, eine gute alte Tradition aufleben zu lassen: Erst ins Niedersachsenstadion und anschließend auf den Weihnachtsmarkt. Leider war die Zeit knapp, da erst eine Woche zuvor der Gedanke wirklich reifte und konkreter wurde. Mein Kumpel B. (auch hier lässt die EU-DSGVO grüßen) aus alten FOS-Tagen war dabei, für die übrigen Mitglieder unserer Chaotentruppe von damals war es leider zu kurzfristig, da andere Termine dann schon anstanden. Egal, driving home for football geht immer


Zum Jahresausklang der 2. Liga empfingen die Roten den VfB Stuttgart. 13 Uhr ist echt früh für so eine Tour, aber immerhin konnte man dann schon früher durch sein mit dem Thema. Rein ins Stadion und ab an den Tresen war dann auch das Motto. Die bisherigen Darbietungen von 96 ließen nicht viel Hoffnung, sodass das Spiel schon prophylaktisch schön getrunken wurde.



Und das Spiel war echt gut, so richtig gut. Lag das an dem Bier? Lag es an dem nächsten Bier? Wir waren schon positiv überrascht. Auch der Herr auf dem Sitz vor mir ging ordentlich mit, feuerte an und ärgerte sich bei vergebenen Chancen. Als dann der Führungstreffer für die Roten fiel, sprang er auf, jubelte und klatschte mit allen ab. Umso verblüffender, WEIL es unser Ministerpräsident war, der da jubelte. Und zwar bei uns gemeinen Pöbel auf der Westtribüne und nicht in den Schnittchenblöcken auf der gegenüberliegenden Stadionseite. Leider trübte unser gemeinsames Foto in der Halbzeitpause, dass direkt nach 12 Sekunden der Ausgleich fiel. Und nach dem 1:2 ahnten wir nichts Gutes mehr. Aber wow, 96 hat doch tatsächlich ebenfalls ausgleichen können, sodass es am Ende mit einem zufriedenen (wenn auch zu wenigen) 2:2 in die Winterpause ging.


Anschließend hatten B. und ich sowas von Bock aufs Frühlingsfest. Aber leider war es ein warmer Dezembertag und überhaupt kein Glühweinwetter. Wobei uns das eigentlich erst recht in die Karten spielte. So konnten wir gemütlich beim Bier bleiben. Am nächste Morgen würde es der Körper einem danken. Besonders nach dem frühen Start in den Tag war der letzte Zug wirklich keine Option, sodass ich ausnahmsweise recht früh aus der Niedersachsens Zentrum wieder im beschaulichen U-City eintraf.


Mittwoch, 16. Oktober 2019

Rückblick (2) - 50 mal FCK




Hurghada, 35 Grad und Bier am Pool. Da ich im Sommerinterview den Pool als nächsten Interviewort vorgeschlagen habe, suche ich Tobse im Urlaub auf, um ein wenig mit ihm zu plaudern.
Salam aleikum, Tobse. Vor einigen Wochen hattest du dein 50. FCK-Spiel live im Stadion. Wie stolz bist du darauf?

Gehen Sie davon aus, dass 50 zwar ein große Zahl ist, 50 Spiele aber nicht unbedingt eine großartige Leistung darstellen. Schau dir mal zum Beispiel die Frankfurt-Allesfahrer an, die auch dank der aufgeblähten Euro-League diese Zahl schon innerhalb einer Saison schaffen. Da kann man ich mich nicht hinstellen und sagen "was für ein geiler Typ". Es hätten durchaus mehr Spiele sein können. Bloß fehlte früher das Geld und später dann die Zeit. Warum muss ich im Urlaub während der Länderspielpause eigentlich mit dir über Fußball bzw. den FCK reden?

Ich wollte ja gerne, dass das nächste Interview am Pool stattfindet und nicht bei einer Fahrradtour.

Stimmt, dafür hast du mich ja auch eingeladen. Nur über die laufende Saison möchte ich an dieser Stelle nicht reden.

Das lässt sich leider nicht ganz vermeiden, da das Spiel in Meppen ja das Jubiläum war.

Und das ist dann auch noch völlig in die Hose gegangen. Die (verdiente) 6:1-Klatsche war nicht nur das 50. Spiel sondern zugleich meine höchste Niederlage. Damit hat der SVM sogar die Bayern und 96 abgelöst, bei denen ich jeweils ein 5:1 miterleben musste.

Deine persönliche Statistik, die unten aufgelistet ist, sieht nicht sonderlich positiv aus. Woran liegt es?

Wenn ich das wüsste, wäre die Statistik besser. Klar, wenn du dreimal zum Auswärtsspiel bei den Bayern fährst, kannst du nicht drei Siege erwarten. Aber auch sonst war ich nicht immer der Glücksbringer. Bei der ersten Niederlage gegen Köln nach 26(?) Jahren war ich im Stadion. Die FCK-Siege in Hamburch habe ich konsequent gemieden, sondern war vorher und hinterher bei den Niederlagen dabei. Das ist schon wirklich grausam. Natürlich hängt es auch sicherlich damit zusammen, dass ich lediglich sechs Heimspiele gesehen habe, weil es sich immer wie eine Weltreise anfühlt, um nach Kaiserslautern zu kommen. Dass die Heimbilanz auch nur ausgeglichen ist (1S - 4U - 1N) ist aber auch leicht deprimierend.

Vom Abstiegsfinale 2006 mal ganz zu schweigen.

Oh ja, Ich war einer der 10000 Lautrer, die in die VW-Arena Wolfsburg eingefallen sind. Den Abstieg der eigenen Mannschaft live mitzuerleben ist wohl das Grausamste, was einem Fan passieren kann. Der letzte Spieltag 2012 in Hannover war da schon wesentlich entspannter, weil der letzte Tabellenplatz vorher bereits feststand. Bloß habe ich da nicht geahnt, dass es das Bundesligaspiel für eine unabsehbare Zeit sein würde.

Was waren denn stattdessen die Highlights deiner FCK-Spiele?

Da fallen mir spontan die Übergabe der Meisterschale in Hamburg im Mai 1998 sowie drei Heimspiele ein. Als 14-jähriger die glänzende Meisterschale in den Händen deiner Helden zu sehen ist mega geil. Die Karte beim fliegenden Händler an der Autobahnabfahrt kostete 100 DM. Das zahlst du heutzutage schon fast für den Drittligakick.
Das erste Heimspiel auf dem Betze 1994 gegen die Frankfurter Eintracht bleibt unvergessen. Gegen Bochum 2014 durfte ich dank Familie und Freunden als VIP dabei sein. Bei dem Trip trafen Katsche und ich sogar die Bochumer samt Trainer Neururer an der Hotelbar im Mannschaftshotel. Ein Jahr später hatte ich dann beim Gewinnspiel zwei VIP-Tickets gewonnen, sodass mein erster Heimsieg (4:0 gegen Heidenheim) besonders gefeiert werden konnte.

Wie sieht die Zukunft aus? Auf welche Spiele hast du Bock?

Ich trauere ein wenig dem Pokalfinale 2003 gegen die Bayern hinterher. Das wäre doch schön gewesen. Keine Ahnung, warum Katsche und ich uns damals nicht um eine Tour bemüht haben. Ein DFB-Pokalfinale wäre klasse. Oder wie Katsche "Europapokal auswärts" mitmachen ist auch noch ein Traum von mir. Ansonsten sind Touren mit Katsche immer klasse und der Schalker hat auch bereits seine Ambitionen hinsichtlich Betze geäußert. DEN Wunschgegner habe ich nicht. Immer wieder tun sich interessante Orte auf, an denen der FCK spielt, sodass konkret nichts gesagt werden kann. Rot-Weiß Ahlen und Rot-Weiß Essen waren zum Beispiel auch eher spontan angesteuert worden.

Tobse, ich danke dir für deine Zeit. Prost

Wie versprochen hier noch die Übersicht in chronologischer Reihenfolge:

03.04.93 Werder - FCK 1:0 (Stadionpremiere)
23.08.94 FCK - Eintracht Frankfurt 1:1
08.12.96 SV Meppen - FCK 2:1
09.05.98 HSV - FCK 1:1 (Übergabe Meisterschale)
13.11.98 Werder - FCK 0:1
01.05.99 HSV - FCK 2:0
26.02.00 HSV - FCK 2:1
28.03.04 HSV - FCK 3:2
25.09.04 Wolfsburg - FCK 2:1
19.02.05 HSV - FCK 2:1
26.11.05 Hannover - FCK 5:1
11.12.05 Bayern - FCK 2:1
11.02.06 Werder - FCK 0:2
12.03.06 HSV - FCK 3:0
13.05.06 Wolfsburg - FCK 2:2 (Abstiegsfinale)
18.09.06 Rostock - FCK 2:0
03.12.06 Braunschweig - FCK 0:1
19.01.07 RW Essen - FCK 0:0
04.02.07 Paderborn - FCK 0:1
02.04.07 FCK - Duisburg 0:3
17.12.07 Köln - FCK 2:1
02.03.08 Paderborn - FCK 0:0
31.03.08 Osnabrück - FCK 2:0
07.12.08 Duisburg - FCK 0:0
23.02.09 St.Pauli - FCK 2:0
22.03.09 RW Ahlen - FCK 0:1
05.04.09 FCK - Oberhausen 1:1
12.04.09 Osnabrück - FCK 0:2
22.03.10 Düsseldorf - FCK 0:0
02.10.10 HSV - FCK 2:1
18.12.10 Werder - FCK 1:2
22.01.11 Bayern - FCK 5:1
07.05.11 Wolfsburg - FCK 1:2
24.09.11 Wolfsburg - FCK 1:0
11.02.12 Bayern - FCK 2:0
06.05.12 Hannover - FCK 2:1 (bislang letztes BL-Spiel)
02.03.13 FCK - Bochum 0:0
06.04.14 FCK - Bochum 1:1 (VIP)
04.04.15 FCK - Heidenheim 4:0 (erster Heimsieg, VIP)
12.02.16 Paderborn- FCK 0:4
02.12.16 St.Pauli-FCK 0:0
30.01.17 Hannover - FCK 1:0
17.03.17 Bielefeld - FCK 2:0
05.04.17 Bochum - FCK 0:0
12.08.17 SV Eichede - FCK 0:4 (erste Runde DFB-Pokal)
28.10.17 Regensburg - FCK 3:1
15.12.18 SV Meppen - FCK 0:1
16.03.19 SF Lotte - FCK 0:2
03.08.19 Preußen Münster - FCK 3:2
14.09.19 SV Meppen - FCK 6:1 (50. Spiel)

Bilanz: 13 Siege - 12 Unentschieden - 25 Niederlagen, 49:70 Tore

Sonntag, 15. September 2019

Männerwochenende

Eigentlich sollte dieser Post lediglich aus zwei Worten bestehen:

ohne Worte

So war zumindest der erste Gedanke am Samstagabend.
Doch das würde den Fischtown Pinguins nicht gerecht werden. Junior und ich hatten ein Männerwochende geplant, da die Gestalter der Spielpläne uns durchaus wohlgesonnen waren.

Samstag, Meppen, 3. Liga


Der FCK war wieder im Emsland zu Gast. Es war klar, dass ich wieder mit dabei sein werde. Junior wollte mit, Katsche hatte auch Bock drauf, also ab dafür. Im Vergleich zum letzten Jahr hatten wir unsere Plätze auf der Haupttribüne etwas weiter Richtung Mittellinie gewählt, da die Sicht im Gästesitzplatz ja nicht so prickelnd war. Kostete auch nur 3 Euro mehr, also los. Erst im Nachhinein stellte ich fest, dass der Gästesitzplatz hinter das Tor gezogen ist und entsprechend weniger kostet. Naja, egal. Im Vergleich zu Münster vollkommen im Zeitplan und gutgelaunt ging es ins Stadion. Auch meine rote FCK-Jacke hinderte uns nicht, vom Gästeparkplatz bis zum Heimeingang zu kommen. Alle Ordner waren auch wieder sehr entspannt. Das gefällt mir bislang an der dritten Liga noch am besten.
Soweit ist dann alles zum Positiven gesagt. Den Rest drücke ich einfach mit einem Blick auf die Anzeigetafel aus:



Ein Bild sagt wirklich mehr das tausend Worte. Ich kann noch nicht einmal so überpiepwürdig fluchen wie beim Münsterspiel. Das Spiel lief wie letzte Saison, nur dass der SVM nun seine Chancen genutzt hat und es auch hätte zweistellig werden können. Die Leistung der Männer in rot? Die war so katastrophal, dass ich einfach nichts weiter sage. Also OHNE WORTE


Sonntag, Bremerhaven, DEL


Immerhin gab es am nächsten Tag die Chance, etwas Balsam auf die geschundene Fanseele aufzutragen. Die Fischtown Pinguins spielten im ersten Heimspiel der Saison gegen die Eisbären Berlin. Die bisherige DEL-Bilanz der Pinguins gegen die Eisbären ist wirklich miserabel. Aber warum auch immer, erwischten die Pinguins so einen geilen Tag wie die Meppener am Vortag. Mit einem fulminanten 5:0 wurden die Eisbären nach Hause geschickt. Ich konnte mit den Gästefans mitfühlen, schließlich ging es mir knapp 24 Stunden vorher genau so wie ihnen. Allerdings verdienen die auch allerhöchsten Respekt, da sie durchgängig Alarm gemacht haben.


Abgesehen davon, dass wir auch schon Karten für ein weiteres Spiel haben, werden wir wohl häufiger in die Eisarena Bremerhaven fahren. Junior hatten seinen Spaß. Und selbst wenn es in die Hose geht, dann ist man Gott sei Dank schnell zu Hause und muss nicht mit einer megaschlechten Laune noch lange durch die Lande eiern.

Sonntag, 4. August 2019

zensiert

Formidable *piep* Idee mit 32 Buchstaben und einer Zahl? Richtig, SOMMERFERIENSAMSTAGMITTAG AUF DER A1. Das hatte ich nun davon, dass ich irgendwann mal in das Preußenstadion Münster wollte. Eher spontan (die endgültige Entscheidung fiel erst morgens) machten Junior und ich uns auf, um den FCK im Münsterland zu unterstützen. Einigen Bedenken zum Trotz, die aufgrund von Vorfällen in der Vorsaison vorhanden waren, fuhren wir pünktlich los. Das Navi erwartete uns gegen 12:45 Uhr am Zielort. Bis zum Anpfiff um 14:00 Uhr war also genügend Zeit, um sich noch eine Karte für einen Sitzplatzblock zu kaufen. Dank sorgfältiger Recherchen wurde ein Parkplatz in Stadionnähe ausgemacht. Der FCK-Fanbetreuer sagte am Telefon auch was von zurückgeschickten Sitzplatzkarten. Dann kann es ja losgehen. Das Wetter passte auch. 25 Grad und leicht bedeckt vorausgesagt, waren dann die letzten Punkte, die den Ausschlag Richtung Abfahrt gegeben haben. Wann würde ich sonst wieder die Möglichkeit haben, dieses altehrwürdige Rund bei passablen Wetter zu bestaunen?

Also, püntklich ging es zumindest los. Navi sagt 12:48 Uhr, alles gut. Der Verkehrsfunk meldet sich und erzählt etwas von brennendem PKW auf der A 1. Okay, mein Navi hat verstanden, 13:40 Uhr. Mh, ist immer noch genügend Zeit. Und bis ich an der Stelle bin, würde eh der Verkehr wieder halbwegs vernünftig rollen. Mit der Zeit wurde es tatsächlich weniger, auch die Ankunft wurde entsprechend nach vorne korrigiert. Tja, und dann kamen die Baustellen, die weder mein Navi noch Google kannten. Auch dem Verkehrsfunk war es keine Meldung wert. Schönen Dank auch, dass die A 1 an einem Samstagmittag in den Sommerferien zum längsten Parkplatz Norddeutschlands wird. *piep* mich doch am *piep* Wie in einer drittklassigen Talkshow aus den Neunziger wären viele Worte überpiept worden. (Passt, wir waren schließlich auch auf dem Weg zur Dritten Liga). Außerdem hatte ich ja Junior dabei, der zwar schon ein reichhaltiges Vokabular hat, gewisse Ausdrücke aber doch in der Schule und nicht an einem Sommerferiensamstagmittag auf der A 1 lernen sollte. Es wurde einfach nicht besser. Nur der sorgfältigen Vorbereitung wegen kamen wir dann doch schon fünf Minuten nach Anpfiff in den Gästeblock. Dummerweise waren sämtliche Sitzplatzkarten weg, sodass Junior notgedrungen mit in den Stehplatzblock musste. Dann hätte ich im Auto auch weiter fluchen können... Nutzte alles nichts. Immerhin hatten wir dann auch einen Bereich gefunden, an dem man etwas Platz für sich hatte. Schnell wurde aber klar, warum. Da war doch tatsächlich so ein *piep* hohes Podest aufgestellt, damit der *piep* Kameramann auch ja Aufnahmen von oben machen kann. *piep* mich doch, ihr *piep*. Dafür eier ich durch den Norden, halte meine Flüche im Stau zurück, um dann auf ein *piep* *piep**piiiiiiieeeeeeeeeeeeeeep* Podest zu glotzen? Und es gab wirklich keine Möglichkeit mehr, sich besser hinzustellen. Der linke Stehplatzbock war brechend voll, sodass wir damit leben mussten, einen Teil des Spielfeldes durch das Metallgestänge zu erahnen. Immerhin waren die beiden Tore von unserem Platz aus zu sehen.




Das Preußenstadion ist echt alt. Und es ist wirklich noch so wie die Stadien früher. Zwei Kurven, eine Haupttribüne und eine Gegengerade. Ich finde es cool. Aber wie gesagt, der Quatsch mit dem Kamerapodest muss nicht sein. Hinter der Gegengerade gab es einen Kran, der für eine entsprechende Kameraeinstellung sorgen kann. Okay, da bei vielen Mannschaften ja wirklich nur eine Handvoll Fans mitreisen, dann reicht auch der eine Block, von dem aus man (mit Ausnahme der Lautsprechermasten) ungehindert auf das Feld schauen kann..

Das Spiel. Dieses *piep* Spiel, welches mir solche Magenschmerzen bereiten sollte. *piep* Da machst du mit dem Halbzeitpfiff die 1:0-Führung, hast in der 52. Minute einen Elfmeter, verballerst den und fängst dir im direkten Gegenzug 16 Sekunden (!) später den Ausgleich. Nicht nur, dass der Elfer verschossen wurden, nein, der FIFA-Kommentator auf der Playsi würde sagen "er hält ihn sogar fest" *piep* *piiiieeeep* Mach den *piep* Ball einfach rein und schieß nicht so eine *piep*. Willst du mich *piep*? Hätte er ihn doch einfach nur verwandelt, vieles wäre so viel angenehmer verlaufen. Aber Fußball ist nunmal kein Konjunktiv. Oder wie es ein "schlauer" Kopf der deutschen Fußballszene mal formuliert hat: "wäre, wäre, Fahrradkette" Dann explodiert der Block wieder, weil du das 2:1 machst. Du hast das Spiel im Griff, naja für zwei Minuten. Denn dann kommt schon der erneute Ausgleich. Und wenn dann auch der sonst so starke Torwart sich einen Eierfreistoß von der linken Seite selbst ins Tor legt, da bleiben dir selbst die piep-würdigen Worte weg und schweigst einfach nur noch. Es braucht auch keiner mit den Spielanteile, Statistiken oder so einem Quatsch kommen. Wenn du so verlierst ist das einfach nur *piep*


Da tröstet es dann auch nicht darüber hinweg, dass auf der Rückfahrt alles glatt ging und sich die Leute in der Gegenrichtung nur dachten "dieser *piep* Sommerferiensamstagnachmittag auf der A 1"

Sonntag, 30. Juni 2019

Das war die Saison 2018/19



Moin Tobse. Wir sehen dich sportlich mit dem Rad durch die Gegend fahren. Wieso gibt es das Abschlussinterview nicht an einem Pool?


Gehen Sie davon aus, dass die Zeit knapp wurde. Die neue Spielzeit in der 3.Liga fängt an, wenn ich noch keinen Urlaub habe. Es soll ja schließlich ein Abschlussinterview sein, da musste man spontan was anderes finden.


Du sprichst  den Saisonstart der 3.Liga an. Auch in der Spielzeit 2019/20 spielt der FCK nur drittklassig. Wie ist dein Eindruck der Premierensaison?


Als Absteiger und im Fall des FCK als „größter“ Verein in der Liga zählt man von Anfang an zu den Aufstiegsfavoriten. Wenn in der Endabrechnung aber der neunte Platz steht, ist es natürlich enttäuschend gelaufen. Da gewinnt man zum Auftakt vor über 41.000 Leuten mit einem 1:0 kurz vor Schluss, schafft es aber nicht diesen Schwung zu nutzen und in die nächsten Spiele mitzunehmen. Dazu kamen diverse Nackenschläge durch späte Gegentore, die viele Punkte gekostet haben. Im Endeffekt musste man sogar froh sein, dass man dann doch noch Neunter geworden ist. Das Beste an der Saison waren dann schon irgendwie die Trikots.

Sportlich war die Qualifikation zur 3.Liga geschafft. Aber die Lizenzerteilung stand ja lange auf der Kippe.


Oh ja, diese Nebenkriegsschauplätze waren für uns Fans auch mehr als nervtötend. Erst werden Geldgeber versprochen, die nach der Ausgliederung kommen sollten, dann tut sich lange überhaupt nichts. Und kaum gibt es einen Investor, schon geht das Drama so richtig los. Der Geldgeber verlangt den Rücktritt eines Aufsichtsrates, der hingegen holt eine Investorengruppe ins Boot, um seinen Hals zu retten. Da kam ich irgendwann nicht mehr hinterher. Fakt ist, dass der Luxemburger Geld gibt. Zu allem Überfluss wurden dann aber Berichte veröffentlicht, dass er wegen dubioser Geldgeschäfte vor Gericht stehen soll. Das kann echt heiter werden. Auch die Fanszene ist gespalten. Die neue Saison verspricht diesbezüglich interessant zu werden.

Und dann kommen noch die Bayern zu einem Retterspiel...

Geschockt war ich zunächst auch, dass der FC Bayern für ein Retterspiel angekündigt wurden. Diese Spiele habe ich immer mit den „kleinen“ Vereinen in Verbindung gebracht, jetzt waren wir in der Situation. Es war allerdings schön, mal wieder einen vollen Betzenberg zu sehen. Okay, ich habe es nur im Fernsehen gesehen, weil ich der Zeit wegen nicht hinkonnte. In der Halbzeit hatte Uli Hoeneß ein bemerkenswertes Interview gegeben, in dem von der alten Feindschaft nichts zu spüren war.


Die Zeitgründe, wegen denen du selbst wieder nur drei Spiele im Stadion sehen konntest?

Da hast du recht. Einige Spiele, die ich mir vorgenommen hatte, waren nicht möglich. Entweder hatte ich Dienst oder meine Eishockeytruppe hatte selbst ein Spiel. Da waren die Prioritäten dann klar verteilt. Dafür waren die Touren in der letzten Saison durchaus klasse. Katsche und ich hatten ja unsere Brudertour nach Meppen und Amsterdam. Das hat mega Laune gemacht. Der 1:0 Auswärtstriumph im Emsland war zudem echter Balsam für meine geschundene FCK-Fanseele, da es endlich wieder einen Sieg in der Liga zu bejubeln gab. Und das 8:0 von Ajax gegen De Grafschaft bedarf wahrscheinlich nicht vieler Worte an dieser Stelle. Schön war natürlich auch der erste Stadionbesuch von Junior beim 2:0-Sieg des FCK in Lotte. Junior hatte seinen Spaß und möchte in Zukunft auch mal wieder mitkommen. In der Tat ist es aber wieder wenig gewesen, was sich machen ließ. Eventuell bin ich wirklich etwas müde geworden, was die Stadionbesuche angeht. Früher habe ich wesentlich mehr spontane Trips gemacht.

Alles andere als spontan sondern sorgfältig geplant sind ja die Brudertouren. Was können wir in der nächsten Saison erwarten? Habt ihr schon wieder Reiseziele ins Auge gefasst?

Konkrete Planungen sind ja immer erst dann möglich, wenn die Spielpläne draußen sind. Durch den Aufstieg der Zwoten vom FC Bayern könnte man das ewig junge Bruderduell endlich fortführen. Inwiefern sich das aber wirklich realisieren lässt, wird sich zeigen. Ich möchte auch nicht allzu viele Ziele raushauen und mich dann beinahe rechtfertigen müssen, wenn es nicht klappt. In der Tat ist es aber so, dass Mailand bei Katsche und mit immer noch hoch im Kurs steht. Das muss dann aber auch mit der Urlaubsplanung der Familie passen.

Tobse, wir danken dir für das spontane Treffen und wünschen eine erholsame Sommerpause. Das nächste Interview aber bitte wieder an einem Pool...

Dienstag, 9. April 2019

Rückblick (1) - Erster Stadionbesuch


Nachdem Junior nun seine Stadionpremiere in Lotte hatte, habe ich überlegt, wie mein erster Stadionbesuch so war. Statt Dritte Liga gab es am 03.04.1993 einen Klassiker der Bundesliga in einem wahren Spitzenspiel. Gerade für die jüngeren Leser dieses Blogs dürfte es sich wie eine Zeitreise anfühlen.



Katsche, Papa, mein Kumpel S. (aus Gründen der EU-DSGVO nicht vollständig genannt), dessen Vater und ich machten uns auf zum Weserstadion Bremen. Der SV Werder kämpfte um die Meisterschaft, mein FCK benötigte die Punkte für den Einzug in den UEFA-Cup, welcher seinerzeit noch ganz schnöde im KO-Modus mit Hin- und Rückspiel ausgespielt wurde. Ja, in einem Satz drei historische Begebenheiten... Vor dem Stadion standen wir an den Kassenhäuschen an und warteten und warteten. Die Bestellung von Eintrittskarten im Internet (welches sich eh nicht durchsetzen würde) war noch nicht möglich. Überall standen Grün-Weiß und Rot-Weiß feiernd und singend beisammen. "Werder und der FCK" schallte es lautstark. Immerhin bestand seit dem Pokalfinale drei Jahre zuvor eine Fanfreundschaft zwischen den Anhängern. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr zu warten und brüllte, dass sie endlich die Kasse aufmachen sollen. Zack, da ging der Rolladen auch schon hoch. Ich hätte früher rufen sollen, wurde mir "vorgeworfen" ;-) Unsere Väter kauften S. und mir noch jeweils eine Fahne bevor die Meisterprüfung Einlasskontrolle anstand.
Gefühlt gab es für jeden Block einen extra Einlass mit Ordner. Ich war zuerst an der Reihe. Der Ordner tastete mich ab, öffnete dann den Rucksack und nahm die pfandfreien Cola-Dosen raus. Schade, wäre auch zu schön gewesen. Er drehte sich fragend zu S. "Na, hast du auch Coladosen mit?" - "Nein" war die korrekte Antwort von S. Bevor ich mich jedoch über das bevorstehende Getränk freuen konnte, schob er ein unschuldiges aber ehrliches "Fanta" hinterher. Schade, schade, schade. Der Ordner war aber sehr gut drauf und stellte die Dosen beiseite. Wir dürften in der Halbzeit aber wiederkommen und die Dosen dann trinken.
Im Block nahmen wir auf einer schier endlosen Holzbank platz. Ein Wahnsinnsgefühl für uns Jungs, endlich einmal in einem Bundesligastadion zu sein. Besonders fasziniert war ich von der Anzeigetafel und was dort alles mit Glühlampen dargestellt werden konnte. 
Plötzlich brandete Jubel auf. Der Stadionsprecher verkündete die große Botschaft. Dieses Spitzenspiel wurde von all den Partien ausgewählt, das Live-Spiel auf Premiere zu sein. WOW, das wir so etwas gleich auch noch miterleben durften.



Die Mannschaftsaufstellungen lesen sich auch heute noch wunderbar. Folgende Spieler mit den Rückennummern 1 bis 11 und in schwarzen Schuhen wurden von den Trainern Otto Rehhagel und Rainer Zobel auf das mit Laufbahn umrandete Feld geschickt:

SV Werder Bremen: Reck. Bockenfeld, Bde, Borowka, Bratseth, Herzog (Schaaf), Hobsch, Legat, Rufer (K. Allofs), Votava, Wolter                                                                             

1. FC K'lautern: Serr, Eriksson, W.Funkel, Goldbaek, Hotic (Haber), Kadlec, Kuntz, Ritter, Vogel (Marin), M.Wagner, Witeczek

Zum Spiel kann ich ehrlicherweise nicht mehr viel sagen. Insgesamt war ich viel zu aufgeregt wegen der ganzen neuen Einflüsse und Reize. Nur dass Mirko Votava nahezu mit dem Halbzeitpfiff den 1:0 - Siegtreffer erzielte, kann ich auch ohne Recherche sagen.
Nach dem Spiel haben wir uns beeilt, Papa hatte auf der Autobahn richtig Gas gegeben. Schließlich wollten wir rechtzeitig zum Beitrag in der ARD-Sportschau wieder zu Hause sein.
Am Ende der Saison wurde Werder Deutscher Meister, der FCK landete auf Platz 8. 
Als Extra noch für die Jüngeren: Weitere Mannschaften der Bundesliga waren die SG Wattenscheid 09, Bayer 05 Uerdingen, 1.FC Saarbrücken und der HSV.





Sonntag, 17. März 2019

Volle Lotte und mehrere Premieren

2662! Was sich wie ein paar aufs Papier gehustete Zahlen anhört, ist doch tatsächlich die offizielle Zuschauerzahl. 2662 Leute sahen ein historisches Spiel. 2662 Leute wurden zu Zeitzeugen. Dieser Post soll helfen, dass sich diese 2662 Leute in vielen Jahren noch erzählen können, wie das erste Gastspiel der 1. Herren des FCK bei den Sportfreunden Lotte war. Denn im kollektiven Gedächtnis bleibt dieser Gruselkick bestimmt nicht. Okay, erstklassigen Fußball kannst du in der dritten Liga nicht erwarten.

Bei zwei Kindern könnten vielleicht doch Erinnerungen hängen bleiben. Mein Junior war erstmals meine Begleitung ins Stadion. Mein erster Stadionbesuch war 1993 in der Bundesliga, als der FCK 1:0 beim SV Werder verlor. Leon hatte da schon mehr Glück, da Lautern zwei Tore schoss und keins kassierte. Aber der Reihe nach:
Nachdem Junior zuerst  aus Angst mich zu verlieren nicht mitwollte, konnte ich ihn dann doch überreden. Besonders das Argument, dass das Stadion gerade mal doppelt so groß ist wie die Eisarena Bremerhaven (ca. 4500 Plätze), zog dann anscheinend doch. Möglicherweise hatte auch meine Freundin noch einmal mit ihm gesprochen. Erst am Tag vorher fiel zumindest die Entscheidung. Der bisherigen Zuschauerschnitt erlaubte die kühne Prognose, dass es noch Karten geben würde. So konnte meine erste Reise nach Lotte starten. In der Nähe des Stadions waren einige Straßen gesperrt. Das passiert, wenn man eher nach Navi als nach Schildern fährt. Nach Ordnerhinweis konnte man aber problemlos an der Straße parken. Auf dem Weg kamen wir auch am Stellplatz des Mannschaftsbusses vorbei. Ein weitere freundlicher Ordner öffnete doch tatsächlich ein weiteres Tor, damit man den Bus noch besser sehen konnte. Herzlichen Dank dafür. Sowieso waren alle Ordner echt schwer in Ordnung.


Eine Freundin war mit ihrem Sohn noch kurzentschlossener als wir und entschied sich vier Stunden vor Anpfiff, dass ihr Junior auch seine Pflichtspielpremiere erleben soll. So haben wir uns dann am FRIMO-Stadion (besser bekannt als Sportpark am Lotter Kreuz) getroffen und uns Karten für einen gemäßigten Block besorgt. Da sich 1400 Lautrer angemeldet hatten, war klar, dass der Gästesitzplatzblock auch nicht in Betracht kommt. Scheinbar kommen Kinder bis zu einem bestimmten Alter ohne Karte ins Stadion. Möglicherweise hatten wir auch jeweils eine Kombikarte, ich weiß es nicht. Eventuell ist somit auch die Zuschauerzahl tatsächlich noch höher ;-)
Das Stadion ist schon klein. Anders als das Emslandstadion (okay auch das hat nen Sponsorennamen) hat es aber irgendwie weniger Charme. Der Gästeblock befand sich auf der Gegengerade und erstreckt sich bis über die Mittellinie. Das ist mal was Anderes. Die Heimkurve war spärlich besetzt. Dementsprechend waren die Rufe des Stadionsprechers "Volle" nicht unbedingt lautstark mit "Lotte" beantwortet worden.
Das Catering war auch in Ordnung. Auf unserer Tribüne gab es lediglich einen Stand, aufgrund der Dimensionen der Arena aber vollkommen ausrechend. Die Bratwurst wurde erstaunlicherweise nicht im Brötchen sondern mit ner Scheibe Weißbrot gereicht. An der anderen Tribünenecke aber war dann der größere Verkaufsbereich. Da kann man nicht meckern, da die Wege nicht weit waren.


Die FCK-Anhänger waren gut drauf und haben ordentlich für Stimmung gesorgt. Das Spiel war wie erwähnt echt lausig. In der ersten Hälfte hatte der FCK Glück, dass der Handelfmeter für Lotte über den Kasten ging. Ein Lautrer Freistoß klatschte ebenfalls ans Alu. Das waren dann auch schon die Highlights der ersten Hälfte Und es wurde nicht besser. Wirklich nicht. Durch eine gelb-rote Karte in der Schlussphase bekam der FCK Aufwind. Und warum auch immer schafften sie es tatsächlich, kurz vor dem Ende und in der Nachspielzeit zwei Tore zu erzielen. Und das auch noch direkt vor unserer Nase. Ich war begeistert. Leon war begeistert. Meine Bekannte und Sohn waren begeistert. So konnten alle zufrieden nach Hause fahren.