Montag, 30. Oktober 2017

Echt jetzt?

Echt jetzt? Von Cuxhaven nach Regensburg sind es gute 770 Kilometer, wenn man dem Routenplaner einer großen bekannten Suchmaschine glauben kann? Das habe ich nun davon, dass ich beim Pool-Pharaos im Sommer die Klappe soweit aufreißen musste und das Gastspiel des FCK beim SSV Jahn als mögliches Ziel nannte. Okay, die Verwandtschaft wohnt in der Nähe. Dann gibt es außer des neuen Ground auch einen wirklich guten Grund für Katsche und mich, quer durch die Republik zu reisen.



Samstag Morgens, 05:15 Uhr in Deutschland: bäh, das obligatorische Bahnhofbier schmeckt ja mal gar nicht. Aber so ist das als Fan eines Traditionsvereins. Tradition muss sein. Immerhin waren alle Züge pünktlich, sodass man problemlos via Hannover und Nürnberg nach Regensburg kam. Von der Stadt haben wir leider nicht wirklich was gesehen, da der Fußmarsch (ca. 3 km) zur Arena nicht durch die Altstadt sondern in die entgegengesetzte Richtung führte. Aber musste es wirklich zunächst steil bergauf gehen? Das kannte ich bislang nur vom Betze. Wahrscheinlich war das auch Anlass für die Lautrer, eine kleine Choreo im Gästeblock zu machen, die unter dem Motto "Westkurve" stand.
Die Arena ist mit ca. 15.000 Plätzen schon recht klein, aber echt in Ordnung. Und für den heimischen Club ist sie in der Größe auch mehr als ausreichend. Man kann echt nicht meckern. Gute Sicht von allen Plätzen, wenn man nicht gerade im Gästestehplatzbock ist und die Zaunbeflaggung vollends ausgebreitet ist. Da wir aber tatsächlich mal "normale" Plätze gebucht haben, war das natürlich kein Problem. Das Bier war lecker, die scharfe Wurst einfach fantastisch...





Soweit zu den gelernten Dingen, dass man Positives voranstellt. Echt jetzt, Lautern? Wollt ihr mich vera****en? Ihr steht am Tabellenende und schafft es nicht einmal ansatzweise, einen direkten Konkurrenten in Bedrängnis zu bringen? Ein Elfmeter zum Ausgleich (Echt jetzt? Lupfer a la Panenka? Denk an mein Herz...) und dann erst wieder ein Kopfball nach 85 Minuten. Wie will man da was reißen? Okay, dass der Freistoß im Winkel einschlägt und sich beim 3:1 der Stürmer so dermaßen verrenken kann, dass der Ball irgendwie ins Tor fällt, ist doof. Dennoch könntet ihr euch mal etwas anstrengen.
Echt jetzt, FCK-Fans? Anfangs noch richtig Alarm gemacht und dann verständlicherweise ruhig geworden. Aber nach dem Spiel die Spieler mit Bierbechern und Stangen bewerfen, geht überhaupt nicht. Noch schöner auch noch, dann extremst zu meckern, da die Spieler nicht mehr an den Zaun kommen.


Immerhin war der Abend in Deggendorf bei der Familie schwer in Ordnung. Umso abenteuerlicher gestaltete sich dafür am Sonntag die Rückreise. Aufgrund des Sturmtiefs war der Bahnverkehr sehr eingeschränkt. Der ICE von Plattling war lange Zeit mit Verspätung angekündigt, sodass der Anschluss in Würzburg heikel bis unmöglich zu werden drohte. Okay, das hat irgendwie doch noch geklappt. Doch dann kam Kassel, das war ja wohl die (Wilhelms-)Höhe. Es sollte ein Ersatzzugführer kommen, dessen Zug hatte jedoch 80 Minuten Verspätung, weswegen die Weiterfahrt nicht freigegeben wurde. Echt jetzt? Ist das euer Ernst? Ja, es war deren Ernst. Immerhin gab es die Durchsage, dass man auch in einen anderen ICE umsteigen könne, der uns gleich überholen wird. So konnte doch glatt noch der vorletzte Metronom gen Heimat genutzt werden, welcher zum krönenden Abschluss aber auch seine 30 Minuten Verspätung hatte. Es war halt Sturm. Vielleicht sollte der FCK diesen Sturm verpflichten, da dieser Alle(s) durcheinanderbringt und echte Wirkungstreffer erzielt...