Sonntag, 30. Juni 2019

Das war die Saison 2018/19



Moin Tobse. Wir sehen dich sportlich mit dem Rad durch die Gegend fahren. Wieso gibt es das Abschlussinterview nicht an einem Pool?


Gehen Sie davon aus, dass die Zeit knapp wurde. Die neue Spielzeit in der 3.Liga fängt an, wenn ich noch keinen Urlaub habe. Es soll ja schließlich ein Abschlussinterview sein, da musste man spontan was anderes finden.


Du sprichst  den Saisonstart der 3.Liga an. Auch in der Spielzeit 2019/20 spielt der FCK nur drittklassig. Wie ist dein Eindruck der Premierensaison?


Als Absteiger und im Fall des FCK als „größter“ Verein in der Liga zählt man von Anfang an zu den Aufstiegsfavoriten. Wenn in der Endabrechnung aber der neunte Platz steht, ist es natürlich enttäuschend gelaufen. Da gewinnt man zum Auftakt vor über 41.000 Leuten mit einem 1:0 kurz vor Schluss, schafft es aber nicht diesen Schwung zu nutzen und in die nächsten Spiele mitzunehmen. Dazu kamen diverse Nackenschläge durch späte Gegentore, die viele Punkte gekostet haben. Im Endeffekt musste man sogar froh sein, dass man dann doch noch Neunter geworden ist. Das Beste an der Saison waren dann schon irgendwie die Trikots.

Sportlich war die Qualifikation zur 3.Liga geschafft. Aber die Lizenzerteilung stand ja lange auf der Kippe.


Oh ja, diese Nebenkriegsschauplätze waren für uns Fans auch mehr als nervtötend. Erst werden Geldgeber versprochen, die nach der Ausgliederung kommen sollten, dann tut sich lange überhaupt nichts. Und kaum gibt es einen Investor, schon geht das Drama so richtig los. Der Geldgeber verlangt den Rücktritt eines Aufsichtsrates, der hingegen holt eine Investorengruppe ins Boot, um seinen Hals zu retten. Da kam ich irgendwann nicht mehr hinterher. Fakt ist, dass der Luxemburger Geld gibt. Zu allem Überfluss wurden dann aber Berichte veröffentlicht, dass er wegen dubioser Geldgeschäfte vor Gericht stehen soll. Das kann echt heiter werden. Auch die Fanszene ist gespalten. Die neue Saison verspricht diesbezüglich interessant zu werden.

Und dann kommen noch die Bayern zu einem Retterspiel...

Geschockt war ich zunächst auch, dass der FC Bayern für ein Retterspiel angekündigt wurden. Diese Spiele habe ich immer mit den „kleinen“ Vereinen in Verbindung gebracht, jetzt waren wir in der Situation. Es war allerdings schön, mal wieder einen vollen Betzenberg zu sehen. Okay, ich habe es nur im Fernsehen gesehen, weil ich der Zeit wegen nicht hinkonnte. In der Halbzeit hatte Uli Hoeneß ein bemerkenswertes Interview gegeben, in dem von der alten Feindschaft nichts zu spüren war.


Die Zeitgründe, wegen denen du selbst wieder nur drei Spiele im Stadion sehen konntest?

Da hast du recht. Einige Spiele, die ich mir vorgenommen hatte, waren nicht möglich. Entweder hatte ich Dienst oder meine Eishockeytruppe hatte selbst ein Spiel. Da waren die Prioritäten dann klar verteilt. Dafür waren die Touren in der letzten Saison durchaus klasse. Katsche und ich hatten ja unsere Brudertour nach Meppen und Amsterdam. Das hat mega Laune gemacht. Der 1:0 Auswärtstriumph im Emsland war zudem echter Balsam für meine geschundene FCK-Fanseele, da es endlich wieder einen Sieg in der Liga zu bejubeln gab. Und das 8:0 von Ajax gegen De Grafschaft bedarf wahrscheinlich nicht vieler Worte an dieser Stelle. Schön war natürlich auch der erste Stadionbesuch von Junior beim 2:0-Sieg des FCK in Lotte. Junior hatte seinen Spaß und möchte in Zukunft auch mal wieder mitkommen. In der Tat ist es aber wieder wenig gewesen, was sich machen ließ. Eventuell bin ich wirklich etwas müde geworden, was die Stadionbesuche angeht. Früher habe ich wesentlich mehr spontane Trips gemacht.

Alles andere als spontan sondern sorgfältig geplant sind ja die Brudertouren. Was können wir in der nächsten Saison erwarten? Habt ihr schon wieder Reiseziele ins Auge gefasst?

Konkrete Planungen sind ja immer erst dann möglich, wenn die Spielpläne draußen sind. Durch den Aufstieg der Zwoten vom FC Bayern könnte man das ewig junge Bruderduell endlich fortführen. Inwiefern sich das aber wirklich realisieren lässt, wird sich zeigen. Ich möchte auch nicht allzu viele Ziele raushauen und mich dann beinahe rechtfertigen müssen, wenn es nicht klappt. In der Tat ist es aber so, dass Mailand bei Katsche und mit immer noch hoch im Kurs steht. Das muss dann aber auch mit der Urlaubsplanung der Familie passen.

Tobse, wir danken dir für das spontane Treffen und wünschen eine erholsame Sommerpause. Das nächste Interview aber bitte wieder an einem Pool...

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