Samstag, 31. Juli 2021

Satan ey

Nachdem sich letzten Samstag im Niedersachsenstadion ein Kreis schloss, konnte nun das Emslandstadion nachziehen. Vor der Pandemie hatte ich hier mein letztes FCK-Spiel gesehen. Da das neuerliche Gastspiel der Roten Teufel noch in meinen Urlaub fiel, konnte ich wieder hin. Bei der bescheidenen Wettervorhersage und der gewünschten Anwesenheit von Junior, gab es Karten für den Familienblock. Als ob ich aus dem Münsterdebakel an einem Sommerferiensamstagmittag auf der A 1 nichts gelernt hätte, wollte ich doch wieder den Trip wagen. Erstaunlicherweise aber war die Fahrt komplett flüssig. Lediglich einen Umweg musste ich kurz vor dem Ziel auf mich nehmen, da baustellenbedingt eine Straße gesperrt war. Der größte Umweg war dann aber vom Gästeparkplatz zum Einlass. Wahrscheinlich durften wir wegen Corona nicht gerade durch zur Haupttribüne gehen, sondern mussten tatsächlich einmal das Emslandstadion umrunden. Immerhin gab es dafür einen Blick auf den aktuellen Mannschaftsbus.



Der Einlass war eine einzige Katastrophe. Durch die erforderlichen Negativ-Tests oder Impfnachweise und Kontaktnachverfolgungen staute es sich enorm. Dass man dabei auch noch eng beisammensteht? Wohl nicht bedacht. Da muss nachgebessert werden. Schön waren auch die Kommentare, warum das so lange dauert und man nicht einfach die Leute reinlässt. Ganz einfach: weil die Ordner das gewissenhaft machen, damit wir auch in Zukunft weiterhin ins Stadion können! Unbezahlbar, wenn genau die Meckerleute keinen Ausweis vorzeigen können und damit für weitere Verzögerungen sorgen.

Noch schlimmer waren die Kommentare meines Sitznachbarn. Ich schätze ihn so auf 20 Jahre maximal. Er sieht meine rote FCK-Jacke und bewundert meinen Mut, in den Gästefarben im Familienbock zu sitzen. Während des Spiels wurde es einfach nicht besser. Jede zweite Aktion wurde mit einem überzeugten "Satan" oder in der Steigerungsform "Satan ey" Hat auch überhaupt nicht genervt, Alter ey (wie man früher im N 3 des Niedersachsenstadions zu sagen pflegte) Auch das Fordern von gelben Karten und weitere geistige Höchstleistungen sollen hier nicht verschwiegen werden. Da war das Fachsimpeln mit dem Nachbarn zur anderen Seite schon sehr viel angenehmer. Zu einem FCK-Spiel in Meppen muss man eigentlich nichts mehr schreiben. Es ging mal wieder in die Hose. Im Vergleich zu den Vorjahren hatte Lautern wenigstens mal wieder Chancen, die aber so kläglich vergeben wurden. Nach dem 1:0 mit dem Halbzeitpfiff war das Spiel schon gegessen. Mein "Satan ey"-Nachbar brüllte auf Frage des Stadionsprechers die 1 Richtung Spielfeld, die folgende 0 aber eher in meine Richtung. Ich habe seinen Mut bewundert. Meiner Gelassenheit im geübten Umgang mit Rückschlägen zum Dank ließ es mich nur schulterzuckend hinnehmen. Die zweite Halbzeit war dann erneut grausam, sodass dieses eine Kacktor gereicht hat. Ich bin ja schon froh, dass es nicht wieder eine fulminate Kasperklatsche wie bei unserem letzten Besuch gab, sodass der örtliche Versicherungsvertreter oder Autohauschef keine LaOla anstimmen brauchte.




Keine Kommentare: